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Ilsfeld: Volles Haus und Regisseur zu Besuch

War das ein Kinoabend – rekordverdächtige 158 Besucher hatten sich am Samstagabend in der Ilsfelder Gemeindehalle eingefunden, um sich den schwäbisch-schrägen Krimi „Trash Detective“ anzusehen, der teilweise in Ilsfeld gedreht wurde. Eine weitere Besonderheit an diesem Abend: Regisseur Maximilian Buck, um dessen Abschlussarbeit an der Ludwigsburger Filmakademie es sich handelte, war gekommen, um sich den Film gemeinsam mit heimischem Publikum anzusehen. Der Außenseiter, Schrottbastler und Säufer Uwe Krollhass ist überzeugt davon, Indizien für einen Mord an der örtlichen Schönheitskönigin zu haben. Als er dann selbst unter Verdacht steht, beginnt er zu ermitteln… Ein Antiheld, der überzeugend dargestellt wird von Fassbinder-Urgestein Waldemar Brem. Was Maximilian Buck in der Gesprächsrunde nach dem Film verriet: nicht nur alle Darsteller, sondern sämtliche Personen, die am Film beteiligt waren, verzichteten auf jegliche Honorarleistungen. Er sei immer noch ganz baff, dass „sein“ Film in den Kinos laufe, sagte der junge Filmemacher mit erfrischender Ehrlichkeit.

„Warum gerade Ilsfeld“, wollte ein Zuschauer wissen, woraufhin Maximilian Buck erklärte, dass seine Freundin aus Ilsfeld stamme und man auf jegliche Kontakte angewiesen war. So fand sich dann tatsächlich jemand aus Ilsfeld, der seine Metzgerei für die Dreharbeiten zur Verfügung stellte. Ebenso wurde ein Privathaus in Ilsfeld für Dreharbeiten verwendet.

Für Maximilian Buck war es auch insofern ein emotionaler Abend, als er den Film nach dem Tode seines Hauptdarstellers Waldemar Brem im März dieses Jahres erstmals wieder gesehen hat. Während der Dreharbeiten, die sich auch aus finanziellen Gründen über etwa 3 Jahre erstreckt hatten, erkrankte Waldemar Brem an Krebs, wie Maximilian Buck erklärte. Doch trotz Krankheit und medizinischer Behandlung machte Brem weiter und versicherte dem Filmteam, dass er dieses Projekt zu Ende führen würde. Dieses Versprechen konnte er einhalten und auch noch die Aufführung des Films beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken Anfang dieses Jahres miterleben.

Dass die Zuschauer es zu schätzen wussten, den Macher des Films persönlich zu erleben, zeigte sich auch an den zahlreichen Fragen, die nach der offiziellen Gesprächsrunde an Maximilian Buck gestellt wurden.

Text: Miriam Kloiber (Bürgermeisteramt Ilsfeld)